05.10.2017
Passend zum internationalen Brustkrebs-Monat hat die Privatklinik Lindberg einen Themenabend organisiert, der ganz im Namen der Frau stand. Unser prominenter Redner, der Winterhurer Stadtrat Nicolas Galladé, hat den Einstieg in den Abend gemacht. In seinem Grusswort der Stadt bedankte er sich bei allen Referenten sowie auch der Privatklinik Lindberg für die Bereitschaft und das Engagement, so einen informativen Anlass durchzuführen. Mit dem Turmhaus der Krebsliga, die diesen Anlass ebenfalls mit einem Infostand unterstützt, hat die Stadt Winterthur eine sehr gute Anlaufstelle für Betroffene.
Als erster Fachreferent informierte Dr. Ivan Vuko Tokic über die Möglichkeiten der fertilitätserhaltenden Massnahmen, welche vor allem bei jungen Frauen, welche von typisch weiblichen Krebserkrankungen wie zum Beispiel Eierstock- oder Gebärmutterhalskrebs betroffen sind. Er ging dabei auf die verschiedenen Methoden, wie die bekannte Eizellengewinnung oder die weniger bekannte Eierstockverlegung. Beide Massnahmen erhöhen die Chancen einer Schwangerschaft auch nach einer Krebserkrankung. Trotz aller heute verfügbaren Möglichkeiten besteht trotzdem das Risiko, dass dies nichts nützt, da der Krebs doch schon zu weit fortgeschritten ist. Eine regelmässige Vorsorgekontrolle ist somit eminent wichtig.
Dr. Sylvia Baumann Kurer knüpfte da an, wo ihr Vorredner aufhörte. Sie ging in ihrem Referat darauf ein, was für Möglichkeiten und Massnahmen bei gynäkologischen Tumorerkrankungen aus onkologischer Sicht verfügbar sind. Dabei hob sie unter anderem die Unterschiede von jüngeren und älteren Patientinnen hervor. Doch ungeachtet des Alters sind die Symptome, die Abklärung und die Therapien gleich. Um einen für die Patientin passenden Therapieentscheid zu fällen, sind verschiedene Faktoren massgebend. Diese werden vom Onkologen beurteilt und entsprechend mit der Patientin besprochen. Wichtig ist bei einer Krebserkrankung, dass sich die Frauen nicht in irgendeine Behandlung drängen lassen. Ob mit einer Behandlung heute oder erst in zwei Wochen begonnen wird, spielt in der Regel keine Rolle.
Den Abschluss des Abends übernahm Dr. Lars-Uwe Lahoda. Als plastisch-rekonstruktiver Spezialist zeigt er die verschiedenen Möglichkeiten auf, welche die moderne plastisch-rekonstruktive Chirurgie zu bieten hat. Das «Robin Hood» Prinzip (nehme von den Reichen und gebe es den Armen) kommt bei diesen Operationen sehr gerne zum Einsatz. Dieses Prinzip bedeutet, dass man für die Wiederherstellung der Brust, Gewebe aus dem Unterbauch genommen wird, denn da hat fast jeder Mensch genügend davon.
Der Abend war für die Gäste äusserst aufschlussreich und wurde mit einem Apéro, bei dem die Spezialisten individuelle Fragen beantworteten, abgeschlossen. Und während einige Gäste ihre Fragen stellten, hatte die anderen die Möglichkeit sich am Stand der Krebsliga sowie der Firma Sensa – Kompetenz zum Wohlfühlen über deren Angebote zu informieren.
Facharzt Gynäkologie und Geburtshilfe
Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin (D)
Facharzt für Chirurgie und Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Mitglied FMH
Facharzt für Handchirurgie (D)
FESSH Fellow für Handchirurgie
Fachärztin für Medizinische Onkologie, Hämatologie und Allgemeine Innere Medizin, MItglied FMH