21.04.2016
In seinem öffentlichen Vortrag am 21. April 2016 ging Dr. med. MD PhD Lars-Uwe Lahoda, Facharzt für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie, näher auf die Hand und das Handgelenk ein - auf die damit verbundenen Erkrankungen, vorbeugende Massnahmen sowie operative Eingriffe.
Im Vorfeld beantwortete er folgende Fragen:
Welches sind die häufigsten Erkrankungen an der Hand?
Dr. med. MD PhD Lars-Uwe Lahoda: Die Hand stellt ein sehr komplexes Werkzeug dar. Es kommt häufig zu Überlastungserscheinungen der Sehnen, der Sehnenscheiden und je nach der Dauer der Belastung auch der Gelenke, die in Knorpelschäden und Arthrosen enden können, wie wir es von grossen Gelenken kennen. Besonders sind hier die Überbeine zu nennen, die im Rahmen von Überbeanspruchungen recht häufig auftreten. Daneben ist die Hand anfällig für Nervenkompressions-Syndrome wie dem Karpaltunnelsyndrom, das z.B. schon bei Schwangeren auftreten kann. Im Bereich der Verletzungen finden wir neben Schnittwunden mit möglicher Beteiligung von Sehnen und Nerven auch Brüche, Verrenkungen und eventuell auftretende Infektionen, die zumeist einer chirurgischen Behandlung bedürfen.
Gibt es vorbeugende Massnahmen, welche das Risiko von späteren Gelenksablagerungen/Gicht an der Hand vermindern können?
Dr. med. MD PhD Lars-Uwe Lahoda: Gut auf Medikamente eingestellt zu sein, sich an die Empfehlungen der Hausärzte und Internisten zu halten und gesund zu bleiben hilft auch den Händen. Nicht vergessen darf man die rheumatischen Erkrankungen, die vor allem in den letzten Jahren sehr viel weniger Beteiligungen an den Händen erkennen lassen, da die Medikamente sehr spezifisch und zielgerichtet geworden sind und eine enorme Verbesserung durchgemacht haben. Bewegen mit wenig Belastung ist sicherlich ein «goldener Ratschlag».
Wie lange dauert es in der Regel nach einer Handoperation, bis die Hand wieder voll einsatzfähig ist und gibt es physiotherapeutische Massnahmen zur Beschleunigung der Regeneration?
Dr. med. MD PhD Lars-Uwe Lahoda: Dies kommt sicher auf die jeweilige Behandlung an, eine Ringbandspaltung bei einem Schnappfinger bedeutet nur wenige Tage Arbeitsverlust bei einem Büroarbeiter, hingegen können Sehnenverletzungen 8-12 Wochen Wiederherstellung benötigen, Knochenbrüche im Handgelenk ebenfalls bis zu 3 Monaten. Essentiell ist die enge und gute Zusammenarbeit mit den Handtherapeuten/Ergotherapeuten, die sicherlich zusammen mit dem Handchirurgen das Ergebnis sichern und teilweise überhaupt erst erreichen lassen. Dies geht sozusagen «Hand in Hand».
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Facharzt für Chirurgie und Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Mitglied FMH
Facharzt für Handchirurgie (D)
FESSH Fellow für Handchirurgie