Am 5. November 1906 wurde die Privatklinik am Lindberg in Winterthur offiziell eröffnet. Der Wunsch nach einem Privatspital war in Winterthur Ende des 19. Jahrhunderts aufgekommen. Denn im Kantonsspital Winterthur standen damals nur zwei Privatzimmer mit je zwei Betten zur Verfügung, zudem fehlte eine Frauenklinik. Namhafte Winterthurer Persönlichkeiten gründeten darum 1900 ein Initiativkomitee, das uneigennützig und grosszügig an die Arbeit ging.
Nach gut zwei Jahren Bauzeit wurde das Privatkrankenhaus am Lindberg feierlich eröffnet. Im Juni des darauffolgenden Jahres wurde die Baurechnung mit Gesamtkosten 355‘000 Franken und einer Baukostenüberschreitung von 80‘000 Franken abgeschlossen.
Schon vier Jahre nach der Inbetriebnahme wurde ein Westflügel angebaut, der mehr Platz für die Küche und die Wäscherei schuf. Zudem konnten weitere Patientenzimmer eingerichtet werden.
Die erste Röntgenanlage, aus zweiter Hand erworben, wurde im Privatkrankenhaus am Lindberg installiert. Am 27. April entschlossen sich die Betreiber, ein Schwesternhaus zu bauen. Schon im Februar 1928 konnte das Haus «Tannegg» von den Schwestern bezogen werden.
Da der Begriff «Privat» bei Behörden und in weiteren Kreisen für Verwirrung sorgte – das Krankenhaus war eine Stiftung und nicht gewinnorientiert – wurde an der Generalversammlung vom 9. Juni die Umbenennung in Krankenhaus am Lindberg beschlossen.
Die gesetzliche Auflage, dass bis zum Jahr 1965 an allen Spitälern die 48-Stunden-Woche eingeführt werden musste, führte zwangsläufig zu einer Erweiterung des Schwesternhauses. Im Frühjahr 1957 wurde mit dem Umbau und der Erweiterung begonnen.
Weitere Arbeitszeitverkürzungen und die Spezialisierung des Pflegepersonals erforderten den Bau von weiteren Personalzimmern. Das Schwesternhaus «Buchegg» mit 24 Einzel- und 3 Appartementzimmern sowie Nebenräumen wurde eröffnet. Ein zweiter Operationssaal und ein zweiter Gebärsaal sowie Oberschwesternbüro, Stationszimmer und Kellerräume wurden gebaut. Im gleichen Jahr errichtete der Winterthurer Industrielle Dr. h.c. Heinrich Wachter mit einem Stiftungskapital von einer Million Franken die Dr.-Heinrich-Wachter-Stiftung für das Krankenhaus am Lindberg.
In diesen Jahren wurden alte Gebäudestrukturen durch neue, zeitgemässe Bauten ersetzt und erweitert.
Eine weitere Bauetappe war fällig. Der Haupteingang wurde umfassend saniert und neu gestaltet. Zudem wurde im zweiten Untergeschoss der sogenannte «Eventraum Quelle» eingebaut. Er dient bis heute als Personalrestaurant und Raum für Publikums- und Fachvorträge.
Nach mehreren Besitzerwechseln übernahm Swiss Medical Network das Krankenhaus am Lindberg und führt es seitdem unter dem Namen Privatklinik Lindberg weiter.
Die nach über 25 Jahren in die Jahre gekommenen Räume wurden umfassend renoviert und umgestaltet. Ein öffentliches A-la-Carte Restaurant wurde eröffnet, und das Zimmerangebot wurde durch verschiedene Suiten ergänzt. Am 31. Oktober 2015 wurde die in neuem Glanz strahlende Privatklinik Lindberg mit einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Privatklinik Lindberg feiert ihr 110-jähriges Bestehen. Eine verstärkte Fokussierung auf die medizinischen Gebiete rund um den Bewegungsapparat weist in die Zukunft.
Die Privatklinik Lindberg engagiert sich als Sponsor weiterhin bei lokalen Ereignissen wie dem Classic Openair und dem Winterthurer Frauenlauf.
Neue Ärzte schlagen ihre Zelte in der Klinik auf und sorgen für eine weitere Belebung der Klinik mit umfassenden Leistungen für die Patienten.
Mit der Eröffnung einer Dialysestation baut die Privatklinik Lindberg ihr Angebot aus. Als Sponsor unterstützt sie den EHC Winterthur.